Der Hauptunterschied zwischen Strangguss und Schleuderguss liegt in der Art und Weise, wie geschmolzenes Metall geformt wird. Beim Strangguss entstehen lange, gleichmäßige Produkte, indem Metall kontinuierlich durch eine Form gegossen wird. Beim Schleuderguss wird eine Form mit hoher Geschwindigkeit gedreht, um Metall gegen die Wände zu pressen, wodurch hohle, zylindrische Teile entstehen.
Jede Methode dient unterschiedlichen Fertigungsanforderungen – Strangguss eignet sich hervorragend für die Massenproduktion einfacher Formen wie Stahlträger, während Schleuderguss hochwertige Rohre und Schläuche mit überragender Dichte produziert.
Beim Stranggießen wird geschmolzenes Metall durch einen kontinuierlichen Gießprozess in feste Formen umgewandelt. Das Metall fließt aus einem Ofen in eine wassergekühlte Form, die es in bestimmte Querschnitte bringt.
Während sich das Metall durch die Form bewegt, verfestigt es sich allmählich von außen nach innen. Der teilweise verfestigte Metallstrang tritt aus dem Formboden aus und durchläuft Kühlsprays.
Rollen führen und stützen den Strang während der Erstarrung. Der Prozess läuft kontinuierlich ab und die Längen werden nur durch die Handhabungsgeräte begrenzt.
Das Wichtigste dabei ist, dass mit diesem Verfahren gleichbleibende Produkte mit minimalem Abfall entstehen. Stahlwerke nutzen es zur Herstellung von Brammen, Knüppeln und Blöcken – den Bausteinen für Bauträger, Eisenbahnschienen und Autoteile.

Beim Schleuderguss werden durch Rotationskräfte hohle Metallteile mit außergewöhnlicher Festigkeit hergestellt. Der Prozess beginnt mit dem Drehen einer Form mit einer Geschwindigkeit zwischen 300 und 3,000 U/min.
Geschmolzenes Metall fließt in die Mitte der rotierenden Form. Die Zentrifugalkraft treibt das Metall nach außen gegen die Formwände.
Die Rotation wird fortgesetzt, während das Metall abkühlt und erstarrt. Schwerere Verunreinigungen wandern an die Innenfläche, wo sie später durch maschinelle Bearbeitung entfernt werden können.
Mit diesem Verfahren entstehen Teile mit feiner Körnung und hoher Dichte. Die Außenfläche weist eine hervorragende Detailgenauigkeit und Glätte auf.
Hersteller verwenden Schleuderguss für Rohre, Zylinderlaufbuchsen und Lagerbuchsen. Das Verfahren funktioniert mit verschiedenen Metallen, darunter Stahl, Eisen, Aluminium und Bronze.

Beim Stranggießen werden Produkte durch Schwerkraft und kontrollierte Kühlung geformt. Geschmolzenes Metall fließt nach unten durch eine Form und erstarrt dabei allmählich.
Beim Schleuderguss wird die Rotationskraft als primärer Formmechanismus verwendet. Durch die Schleuderbewegung wird das Metall gleichmäßig verteilt und an den Formwänden verdichtet.
Durch Stranggießen entstehen lange, gerade Produkte mit gleichmäßigem Querschnitt. Dazu gehören rechteckige Brammen, quadratische Knüppel und runde Blöcke.
Beim Schleudergussverfahren werden ausschließlich hohle zylindrische Teile hergestellt. Zu den gängigen Produkten gehören Rohre, Schläuche, Buchsen und Ringe. Das Verfahren kann keine festen Formen oder nicht-zylindrische Geometrien effektiv herstellen.
Beim Stranggießen entstehen typischerweise rauere Oberflächen, die eine zusätzliche Bearbeitung erfordern. Zunderbildung und Formspuren sind häufige Probleme.
Schleuderguss erzielt eine hervorragende Oberflächenqualität. Die hohen Kräfte erzeugen glatte, dichte Oberflächen mit minimalen Defekten. Viele Schleudergussteile benötigen an ihren Außenflächen kaum oder gar keine Bearbeitung.
Beim Stranggießen wird eine konstante Geschwindigkeit von 0.5 bis 6 Metern pro Minute erreicht. Ein Strang kann wochenlang ununterbrochen laufen.
Schleuderguss erfolgt chargenweise. Jedes Teil erfordert separate Gieß-, Schleuder- und Kühlzyklen. Die Zykluszeiten liegen je nach Teilegröße und -dicke zwischen Minuten und Stunden.
Beim Stranggießen werden vor allem Stahl- und Aluminiumlegierungen verarbeitet. Das Verfahren eignet sich für Werkstoffe mit guter Fließfähigkeit und kontrollierter Erstarrung.
Schleuderguss eignet sich für ein breiteres Materialspektrum. Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer und sogar exotische Legierungen lassen sich erfolgreich gießen. Die Rotationskraft trägt zur gleichmäßigen Verteilung schwer gießbarer Materialien bei.
Das Stranggießen erfordert hohe Anfangsinvestitionen in Ausrüstung und Infrastruktur. Aufgrund der hohen Produktionsmengen sind die Betriebskosten pro Tonne jedoch gering.
Schleudergussanlagen sind zunächst kostengünstiger. Das Verfahren eignet sich für kleinere Produktionsläufe. Bei der Großserienproduktion übersteigen die Stückkosten jedoch die Kosten für Strangguss. Aufgrund der Chargenproduktion sind die Arbeitskosten höher.
Durch den kontinuierlichen Betrieb wird beim Stranggießen Energie effizient genutzt.
Beim Schleuderguss sind wiederholte Heizzyklen und Motorleistung für die Rotation erforderlich.